Familienwandertag 2000 - Heimat- und Verkehrsverein Elsen e.V.

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Familienwandertag 2000

Familienwandertage

Am Sonntag, den 18. Juni 2000 hatte der Heimat- und Verkehrsverein wieder zu seinem traditionellen Wandertag eingeladen. Man besichtigte zunächst das Wasserwerk Boker Heide und die St.-Laurentius-Kirche in Thüle. Bei Bilderbuchwetter führte die anschließende Wanderung von Thüle nach Boke, wo man in geselliger Runde einige Stunden verweilte und sich stärken konnte.

144 Teilnehmer, unter ihnen 39 Kinder, folgten der Einladung des Heimat- und Verkehrsvereins zum großen Familienwandertag bei sonnigem und sehr warmen Wetter. Drei Busse standen morgens in Elsen bereit, um die Teilnehmer zu den Ausgangspunkten des Wandertages zu bringen. Das Programm des Familienwandertages basiert traditionell auf drei Säulen: wandern, informieren und abschließend rasten.

Der informelle Teil bestand in diesem Jahr aus der Besichtigung des Wasserwerks Boker Heide und der St.-Laurentius-Kirche in Thüle. Aus organisatorischen Gründen mussten die Teilnehmer in zwei Gruppen geteilt werden. Und so besichtigte die eine Gruppe zunächst das Wasserwerk und die andere Gruppe die St.-Laurentius-Kirche. Dann wurde getauscht und anschließend traf man sich zur gemeinsamen Wanderung.

Das Wasserwerk Boker Heide, nahe dem Delbrücker Stadtteil Anreppen, ist ein Gemeinschaftswasserwerk für die Städte Paderborn, Delbrück und Salzkotten. Die einmalige, umweltschonende Anlage versorgt seit zwei Jahren auch unseren Stadtteil Elsen mit Trinkwasser und genießt als Projekt der EXPO 2000 durch seine Einmaligkeit überregionale Anerkennung. Das Werk besteht aus mehreren Brunnen an der Lippe, verteilt um Boke und Anreppen gelegen. Äußerlich sind sie kaum wahrnehmbar, nur zu erkennen als kleine, rote, in der Landschaft verstreute Backsteinhäuser. Diese Pumpenhäuser stehen über den Brunnen und beherbergen modernste Technik für die Wasseraufbereitung. Mitarbeiter der Stadtwerke Paderborn führten die Wandergruppen fachkundig durch eines der modernen Pumpenhäuser und über den angrenzenden Lehrpfad.

Zur im Wechsel stattfindenden Besichtigung der St.-Laurentius-Kirche in Thüle empfing der Vorsitzende des Heimatvereins Thüle die Wanderer auf ihrem Dorfplatz. Dieser sehr ruhige, beschauliche Ort ist noch heute ein funktionaler Dorfmittelpunkt mit zentral gelegener Kirche, zwei privaten Familienfriedhöfen und vielen, direkt umgebenden Gemeinschaftseinrichtungen. Das Gotteshaus aus dem 11. Jahrhundert ist ausgestattet mit einem großen, prachtvollen Flügelaltar. Insgesamt wird ihr inneres Erscheinungsbild geprägt durch ein sehr wertvolles, vollständig erhaltenes Ensemble von Altären, Kanzel und ergänzenden Ausstattungsstücken, die vor Jahren aufwendig und behutsam restauriert wurden. Beeindruckend und äußerst dekorativ ist auch die großflächige Ausmalung der Gewölbe im Stil der neugotischen Ornament- und Bordürenmalerei. Man muss sonst weit fahren, um eine Kirche dieses Baustils mit einer so außerordentlichen Ausstattung zu finden. Im Anschluss machten die Wanderer noch einen kurzen Abstecher zum Haus Thüle, einem alten Adelssitz.

Nach diesen interessanten Besichtigungen, die für einige zu kurz ausfielen, fuhren die Busse die Teilnehmer zum Ausgangspunkt der gemeinsamen Wanderung an den Ortsrand von Thüle. Die eigentlich 5 km lange Wanderstrecke musste an diesem Tag aus zeitlichen Gründen etwas gekürzt werden. Sie war besonders ausgesucht für ganz junge und für älterer Teilnehmer. Sie führte absolut eben zunächst durch ein Waldgebiet und später über Feld und Flur zur benachbarten Ortschaft Boke. In der Mittagswärme ein wahrlich schwerer Gang für manchen Wanderer und so waren einige besonders dankbar, nach etwa der Hälfte der Wanderstrecke in den wie üblich bereitstehenden Bus zu steigen, um die Wanderung ein klein wenig abzukürzen. Die große Gruppe der Wanderer erreichte am frühen Nachmittag etwas überhitzt den Rastplatz in Boke.

In Boke an der Grundschule hatten etwa 20 Helfer unter Bäumen viele Tische und Bänke aufgestellt. Getränke waren kaltgestellt und ein Imbiss vorbereitet. Auf diesem herrlichen Gelände konnten sich die Elsener stärken und in geselliger Runde das Neueste austauschen. Zur Unterhaltung wurde eine Drehorgel gespielt. Die Kinder vergnügten sich derweil mit den verschiedensten Wurf- und Hüpfspielen und konnten beim "Heißen Draht" ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Die älteren Teilnehmer bewiesen bei einem Ratespiel ihr Wissen über alte Volks- und Wanderlieder. Gesucht wurde auch an diesem Tage die und der jeweils älteste Wanderer unter den Teilnehmern. Diese Würdigung konnte einer Wanderin mit sage und schreibe 85 sowie einem Wanderer mit 80 Lebensjahren erteilt werden. Die und der jüngste Teilnehmer im Alter von 6 und 3 Jahren erhielt als Anerkennung eine riesige Tafel Schokolade.

Zum Abschluss brachten die Busse am Nachmittag alle Teilnehmer müde und fröhlich nach Elsen zurück. Da auch das Wetter an diesem Tag fabelhaft mitspielte, war es für alle eine rundherum gelungene Veranstaltung. Der Heimat- und Verkehrsverein Elsen bedankt sich bei allen Teilnehmern und Helfern des Familienwandertages des Jahres 2000.

Dirk Twiehaus

Fotos: Hubert Steins


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